Zinn - Informationen
Zinn – mehr als nur ein Metall
Zinn wird den Metallen zugeordnet und gilt gleichzeitig als chemisches Element. Es wird zu den Schwermetallen gezählt und weist einen sehr niedrigen Schmelzpunkt auf. Es zeichnet sich durch seine silberweißlich glänzende Oberfläche aus und durch die recht weiche Beschaffenheit für ein Metall.Die Geschichte von Zinn
Zinn ist bereits seit etwa 3.500 v. Chr. bekannt, was sich anhand archäologischer Funde im Südkaukasus bestätigen lässt. Etwa auf 3.000 v. Chr. wurden die Verarbeitungsstätte Göltepe und das Bergwerk Kestel im südtürkischen Taurusgebirge beziffert. Hier könnte laut den Experten auch Zinnerz abgebaut worden sein.Seine Bedeutung gewann Zinn jedoch erst, als die Bronze, als Legierung mit den Bestandteilen Kupfer und Zinn aufkam. Etwa seit dem zweiten Jahrtausend v. Chr. wird Zinn in Mittelasien in größeren Mengen in Bergwerken entlang der Seidenstraße abgebaut. In China kannte man das Metall ab etwa 1.800 v. Chr.
Plinius, ein römischer Schriftsteller, gab dem Zinn den Namen plumbum album, was für weißes Blei steht. Das normale Blei wurde als plumbum nigrum, also schwarzes Blei bezeichnet. Im Lateinischen lautet der Name für Zinn stannum, woher auch das chemische Symbol Sn für Zinn stammt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts gewann das Metall Zinn wieder an Bedeutung, weil Weißbleche vermehrt industriell hergestellt wurden.
Herstellung und Vorkommen von Zinn
Damit Zinn gewonnen werden kann, muss zunächst Erz abgebaut und dann zerkleinert werden. Anschließend folgen weitere Verfahren, wie das Aufschlämmen oder die Scheidung, die sowohl magnetisch, als auch elektrisch erfolgen kann. Danach kommt es zur Reduktion mit Kohlenstoff und das Zinn wird bis knapp über seinen Schmelzpunkt erhitzt. So kann es abfließen, ohne dass Verunreinigungen, die erst bei höheren Temperaturen schmelzen, mit hinein gelangen.In Deutschland findet sich Zinn vorwiegend im Erzgebirge. Dort wurde es ab dem 13. Jahrhundert und bis etwa 1990 gewonnen. Als wichtigste Förderregion für Zinn gilt allerdings China, danach folgen Indonesien und Peru. In Europa ist es vor allem in Portugal zu finden.
Typische Eigenschaften von Zinn
Zinn als Schwermetall tritt in drei Variationen auf, die sich durch unterschiedliche Dichte und Kristallstrukturen auszeichnen. Das sind:Natürlich vorkommendes Zinn setzt sich dabei aus zehn verschiedenen, aber stabilen Isotopen zusammen. Wird weiches Zinn verbogen, reiben die ß-Kristalle aneinander, wodurch ein charakteristisches Geräusch auftritt, das so genannte Zinngeschrei. Diese Eigenschaft verliert sich allerdings schon bei niedrigen Legierungen mit anderen Materialien.
Verwendet wird Zinn vor allem für Lote, Weißbleche, Chemikalien und Pigmente. Zudem ist es ein wichtiger Legierungsbestandteil von Metall-Legierungen. Bekannte Beispiele sind Bronze oder nordisches Gold.